Kurzfazit: Ja, in den meisten Fällen lohnt sich PV 2025 weiterhin – besonders bei Eigenverbrauch in Kombination mit Wärmepumpe oder Hausspeicher. Entscheidend sind Dachqualität, Strompreis, Investitionskosten und Ihr Verbrauchsprofil. Wer sauber plant, erzielt solide Renditen und wird unabhängiger vom Strommarkt.
Warum jetzt über PV nachdenken?
- Strompreise bleiben volatil: Eigenstrom macht kalkulierbarer und senkt die Rechnung.
- Technik ist ausgereift: Hohe Modulwirkungsgrade, langlebige Wechselrichter, smarte Steuerung.
- Förderumfeld: Regionale Programme und steuerliche Vorteile können die Amortisation verbessern (Voraussetzungen prüfen).
- Sektorkopplung: PV + Wärmepumpe + E‑Mobilität heben den Eigenverbrauch deutlich an.
Merke: Nicht die höchste kWp‑Zahl, sondern die beste Nutzung des erzeugten Stroms entscheidet über die Wirtschaftlichkeit.
Annahmen für die Beispielrechnungen
- Standort: Baden‑Württemberg / Oberrhein
- Dach: 30–40° Neigung, Süd bzw. Ost/West, wenig Verschattung
- Jahresertrag: ≈ 950–1.100 kWh/kWp (Richtwert, je nach Ausrichtung)
- Haushaltsstrompreis: 0,30–0,40 €/kWh (brutto)
- Einspeisevergütung: abhängig vom Netzbetreiber/Jahrgang – hier als konservativer Richtwert kalkuliert
- Lebensdauer: 25+ Jahre, Wechselrichtertausch einmalig einkalkuliert
- Invest (Richtwerte 2025): 1.000–1.700 €/kWp für Dach‑PV ohne Speicher
Hinweis: Alle Zahlen sind Orientierungswerte. Für ein belastbares Angebot ist ein Vor‑Ort‑Check nötig (Dach, Statik, Stringplanung, Verschattung).
Wirtschaftlichkeit im Vergleich (Richtwerte)
Szenario | Anlagengröße | Invest (ca.) | Eigenverbrauch | Ersparnis/Jahr* | Vergütung/Jahr* | Amortisation** |
---|---|---|---|---|---|---|
PV pur | 10 kWp | 11.000–17.000 € | 30–40 % | 900–1.400 € | 350–550 € | 8–12 Jahre |
PV + Speicher (7–10 kWh) | 10 kWp | 16.000–26.000 € | 50–70 % | 1.300–2.200 € | 200–400 € | 9–14 Jahre |
PV + Wärmepumpe | 10 kWp | 12.000–18.000 € | 45–60 % | 1.200–2.000 € | 250–450 € | 8–12 Jahre |
Ost/West‑Dach | 10 kWp | 11.000–17.000 € | 35–55 % | 1.000–1.700 € | 300–500 € | 8–13 Jahre |
* Ersparnis = vermiedener Netzstrombezug; Vergütung = Einnahmen aus Einspeisung (Richtwerte).
** Ohne Finanzierungskosten, individuelle Tarife/Verbräuche können stark abweichen.
Rechenbeispiel: 10 kWp auf Einfamilienhaus
Ertrag: 10.000 kWh/a (Süd), Eigenverbrauch 35 %, Strompreis 0,35 €/kWh
- Eigenverbrauch: 3.500 kWh × 0,35 €/kWh = 1.225 € Ersparnis
- Einspeisung: 6.500 kWh × 0,08–0,12 €/kWh (Annahme) = 520–780 €
- Gesamtnutzen/Jahr: 1.745–2.005 €
- Invest: 12.000–16.000 € ⇒ Amortisation grob 6–10 Jahre (ohne Speicher)
Mit 8 kWh Speicher: Eigenverbrauch auf ~55 % → Mehrersparnis ≈ 700–900 €/a; Mehrinvest 4.000–8.000 € ⇒ Amortisation ähnlich, aber mehr Autarkie und Lastspitzenreduktion.
Wann lohnt sich ein Speicher?
- Ja, wenn Sie tagsüber wenig zu Hause sind und abends viel verbrauchen.
- Ja, wenn Wärmepumpe oder Wallbox intelligent eingebunden werden.
- Ja, wenn Netzstrom teuer und Einspeisevergütung niedrig ist.
- Eher nein, wenn Investbudget knapp und Eigenverbrauch tagsüber schon hoch ist.
Praxis‑Tipp: Auf Zyklenfestigkeit, nutzbare Kapazität (DoD) und Systemgarantien achten. Nicht überdimensionieren – lieber später modular erweitern.
Ost/West vs. Süd – was ist besser?
- Süd liefert den höchsten Jahresertrag – gut mit Einspeisung kombinierbar.
- Ost/West streckt die Erzeugung über den Tag – besserer Eigenverbrauch, oft ähnliche Wirtschaftlichkeit.
- Flachdach: Ost/West‑Aufständerung vermeidet Verschattung, mehr kWp/Fläche.
Typische Fehler vermeiden
- Nur kWp maximieren: Ohne Lastprofil bringt das wenig. Besser: auf Nutzung optimieren.
- Verschattung unterschätzen: Bäume, Gauben, Kamine – Strings/Optimierer korrekt planen.
- Speicher überdimensionieren: Wirtschaftlichkeit leidet; erst Bedarf verstehen.
- Dachhaut/Elektrik ignorieren: Sanierungsstand, Statik, Zählerschrank früh prüfen.
Checkliste für Ihr Projekt
- Dachausrichtung, Neigung, Verschattung prüfen
- Jahresverbrauch & Lastprofil analysieren (Haushalt, WP, Wallbox)
- Wechselrichter‑/Stringdesign planen (Reserve für Erweiterung?)
- Speicherbedarf ermitteln (2–10 kWh, modular?)
- Förderungen/Steuern klären (regional, Netzanmeldung, Fristen)
- Festpreisangebot mit Ertragsprognose & Zeitplan einholen
Häufige Fragen (FAQ)
Brauche ich zwingend einen Speicher?
Nein. Speicher erhöhen den Eigenverbrauch und den Komfort, sind aber nicht in jedem Fall zwingend wirtschaftlich. Erst Verbrauchsprofil prüfen.
Lohnt PV auf Ost/West‑Dächern?
Ja. Zwar etwas geringerer Ertrag je kWp, aber häufig höherer Eigenverbrauch und dadurch gute Wirtschaftlichkeit.
Wie lange hält eine Anlage?
Module 25–30 Jahre+, Wechselrichter oft 10–15 Jahre (ein Tausch einplanen). Garantien vergleichen.
Was ist mit Denkmalschutz/WEG?
Frühzeitig abklären. Alternativen: Garagen‑/Gartenhäuser, Nebendächer, ggf. Balkon‑PV.
Wie schnell ist das Projekt umgesetzt?
Je nach Auslastung 4–12 Wochen nach Auftrag; Materialverfügbarkeit und Netzbetreiber‑Freigaben beachten.
Meine Einschätzung
Für Haushalte in Baden‑Württemberg lohnt sich PV 2025 in den meisten Konstellationen, besonders in Verbindung mit Wärmepumpe, Wallbox und ggf. moderat dimensioniertem Speicher. Wer die Anlage auf Eigenverbrauch optimiert und sauber plant, erreicht kurze Amortisationszeiten und hohe Unabhängigkeit.
Nächster Schritt: Vor‑Ort‑Check & Angebot
Wir prüfen Dach, Elektrik und Ihr Lastprofil und erstellen eine ehrliche Wirtschaftlichkeitsrechnung für Ihr Haus in Baden‑Württemberg & Elsass.
Kontakt: info@heim-heizung-energie.de · +49 151 50 10 50 81